Brief einer Atheistin

Heute rief mich eine Atheistin aus Ostdeutschland an und erzählte mir von ihrem Kontakt zu einem Zeugen Jehovas. Dieser Zeuge ist schon lange mit einer Zeugin Jehovas verheiratet und hat zur besagten Atheistin erst seit einiger Zeit Kontakt. Es handelt sich wohl um eine alte (Schul-?)Bekanntschaft, die erst nach Jahrzehnten dazu führte, dass nun zwischen den beiden eine echte, erfüllende Liebesbeziehung entstanden ist. Der Konflikt, der für diesen Zeugen Jehovas dabei entsteht, braucht, glaube ich, niemandem großartig erklärt zu werden. Und dass seine atheistische Freundin davon auch stark betroffen wird, liegt auf der Hand.

Die Eckdaten lauten: Die Liebe ist groß und groß sind die Gewissenbisse. Das führt dazu, dass immer wieder ein Schlussstrich gezogen wird. Zurzeit ist wieder dieser Punkt des Schluss-Machens erreicht. Sie hat ihm nun einen Brief geschickt, dessen Inhalt ich hier veröffentlichen darf. Ich schicke voraus, dass aus meiner Sicht die Gefangenschaft des Zeugen Jehovas in der Welt-Ideologie der Wachtturm-Gesellschaft nur durch Jesus gelöst werden kann. Interessant ist auch, dass die aktuellen Ausgaben des "Erwachet" Artikel enthalten, die sich sehr ausgiebig mit dem Thema beschäftigen: Wie kann ich eine Beziehung zu einem Weltmenschen am besten beenden.

Der Brief einer Atheistin an einen Zeugen Jehovas

Hallo lieber ...,

wollte dir ansich noch etwas sagen, du weißt, dass die Zeugen bei mir waren. Meine Gedanken dazu:

Wie gerne würde ich das, was du glaubst, auch glauben können, bei meiner Angst vor dem Tod und bei meiner Angst liebe Menschen zu verlieren. Aber das kann ich nicht!

In eine Illusion eintauchen, die das gesamte Leben bestimmt, wo mich der Gemeinschaftsgeist letztlich so abhängig macht, dass er mich isoliert, dass er meine Freizeit bestimmt, sogar meinen Umgang. Mich nur in der Gemeinschaft wahrnimmt und ansonsten vom Leben fern hält.

Und das alles für eine Hypothese? Es wird ein Leben nach einem Märchenbuch aufgezwungen. Das macht mir Angst!

Ich dachte, dich etwas zu kennen. Aber als diese Frau bei mir war, dachte ich, das sind Worte aus deinem Munde! So als hätte man schon die eigene Persönlichkeit genommen!

Wenn es Gott gibt, dann hat er uns auch jedem seine eigene Persönlichkeit gegeben, die unterschiedlichsten Charaktere, unterschiedliche Reize und Gefühle. Warum? Nur um ihnen zu widerstehen? Oder um sie auszukosten? Sonst bräuchten wir sie nicht! Oder hat Gott auch Fehler gemacht?

Da man sich die Entstehung der Erde, die Fügung nicht erklären kann, bezieht man sich auf eine Übermacht, auf Gott. Aber kann man Gott erklären? Ist er wie eine große Seele oder besteht er aus Materie? Wie ist Gott entstanden? War er schon immer da? Also waren doch auch die Staubkörnchen schon immer da, die die Welt entstehen ließen.

Es ist ja nicht so, dass sich alles gefügt hat, Leben ist ja nicht immer entstanden.

Was wir wirklich wissen, ist, dass wir dieses eine Leben haben! Dieses, wonach wir streben, glücklich zu sein und andere glücklich zu machen!

Und du willst die nächsten tausend Jahre mit deiner Frau ein glückliches harmonisches Leben ohne Sorge und Streit führen, und bist ihr bereits nach 23 Jahren schon untreu geworden! Ich muß dir nicht sagen, dass du, falls du es weiter verschweigst, dein ewiges Leben nicht mehr bekommst, falls du beichtest, aus der Gemeinde ausgeschlossen werden kannst, und deine sogenannten Freunde bzw. Brüder und Schwestern dir den Rücken kehren und ihnen der Kontakt mit dir verboten wird!

Ich steh zu dir, ohne, dass mir irgend jemand so etwas sagen muß, ganz aus freien Stücken, aus Liebe und nicht aus Pflichtgefühl!

Auch ich habe die zehn Gebote noch nicht gebrochen, auch aus freien Stücken. Dazu brauche ich keine wöchentlichen Versammlungen, die mir das immer wieder predigen. Es steckt sowieso in mir.

Also auch ich dürfte das ewige Leben verdienen?

Habe ich recht? Wenn du anderer Meinung bist, erkläre es mir.

Viele liebe Grüße

deine ...

Unser Telefonat

Ich gestehe, dass während unseres Telefongesprächs wieder einmal die Pferde mit mir durchgegangen sind und ich so umfassend wie möglich Zeugnis gegeben habe, was den Glauben an Jesus anbetrifft. Gleichzeitig habe ich sie darüber informiert, was es mit den Zeugen Jehovas auf sich hat.

Die Lehre der Wachtturm-Gesellschaft ist kein Glaube, sondern eine Ideologie. Das einfache Herzens-Ja zu Jesus ist Glaube, aber keine Ideologie. Die Zeugen Jehovas hoffen nicht auf die Erlösung des einzelnen Menschen, sondern auf eine umfassende Änderung der Weltverhältnisse. Dies tun alle Freimaurer in der allergleichen Weise. Ein Christ wendet sich Jesus zu und erhält von ihm Kraft und Glauben. Ein Zeuge Jehovas wendet sich einer komplizierten geistigen Doktrin zu und muss sein Leben lang intensiv geschult und gebildet werden, damit er nicht abfällt. Ein Christ kann immer wieder von Jesus abfallen, wird aber von Jesus selbst gehalten. Dies habe ich sehr intensiv erlebt.

Die wichtige Information zum aktuellen Stand der Beziehung zwischen den beiden beruht auf der Erfahrung, die ich mit meiner Freundin gemacht habe, die selbst auch Zeugin Jehovas ist. Sie braucht Zeit und ich brauche eine nicht versiegende Hoffnung. Der Zeuge Jehovas, der nun diese Atheistin liebt (es scheint die erste wahre Liebe zu sein, die er erlebt), braucht mit Sicherheit viel Zeit. Wie nun die Atheistin das aushalten soll, kann ich nicht sagen. Denn ich bin mir klar darüber, dass ich ohne Jesus die Beziehung mit meiner Zeugin Jehovas nicht aushalten könnte.

Liebe Atheistin, lieber Zeuge Jehovas

Wenn ihr wieder zusammen seid, solltest du, Atheistin, ihm die Info zukommen lassen, dass "Euer Fall" im Internet vollkommen anonym zur Betrachtung steht. Sprich mit ihm darüber, dass Du versucht hast, Dir Rat zu holen. Sage ihm, dass Du ihm den Link zuschickst, damit er zumindest die Möglichkeit hat, seine Sicht der Dinge in den Kommentaren darzustellen. Die Chance, dass er dies tut, ist äußerst gering. Ebenso schlecht ist die Aussicht, dass er aus dem Gedankengefängnis der Wachtturm-Gesellschaft ausbricht. Und wenn er es doch tut, wird er – wenn kein Wunder passiert – auf immer in den Denkmustern der WTG gefangen sein.

Meine These ist: Ohne Jesus und ohne eine lebendige Beziehung zu Jesus, die das Gebet mit einschließt, wird kein Zeuge Jehovas aus den Fängen der WTG-Knechtschaft gerettet. Selbst wenn sie schon lange hinausgegangen sind aus diesem Babylon, werden sie innerlich noch Sklaven dieser Denke sein, die versucht, Gott auf menschliche Art und Weise zu erklären.

Die Beziehung zu Jesus

Jesus bittet den Vater, dass wir Menschen im selben Verhältnis zu ihm stehen sollen, wie er immer zum Vater stand. (Johannes 17, 21: "... Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.") Was bedeutet das? Das bedeutet, dass wir mit Vater und Sohn das selbe Verhältnis haben sollen, was Jesus mit dem Vater immer gehabt hat. Dieses Verhältnis ist vom ständigen Gespräch gekennzeichnet. Jesus hat immer mit dem Vater gesprochen. So sollen wir mit Jesus und dem Vater auch sprechen. Darum bittet Jesus den Vater in Johannes 17, 21!

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, würde ich bestimmen, dass meine Freundin und der Freund der Atheistin noch heute die Lüge der Wachtturm-Doktrin erkennen und sie fliehen. Doch geht Jesus mit ihnen geduldiger um. Er überspringt uns nicht und setzt uns nicht unter Stress. Er schenkt uns Erkenntnis immer in dem Maß, wie wir es verkraften können, und er wartet darauf, dass wir in ihm wachsen. Seine zeitlose Geduld mit uns ist der Maßstab seiner Gnade. Gepriesen sei der Herr!

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Erstellungsdatum: 03.04.2009 ♦ DruckversionDownloadsLinks auf andere InternetseitenDatenschutzerklärungInhaltKontaktImpressum
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